Peinliche Personen

Eine unvollständige Hitliste

 
   

Eine meiner liebsten peinlichen Personen verschied am 30. April 2002 im Alter von 74 Jahren. Sie sehen sie hier in jugendlicher Begleitung. Darf ich vorstellen: Lothar Berfelde. Was, nie gehört den Namen? Aber Charlotte von Mahlsdorf werden Sie doch kennen? – Na bitte. Klicken Sie die Person an, wenn Ihnen das Foto noch nicht peinlich genug ist.

   

Soeben eingetroffen ist nebenstehende Person im Overall. Von anderen peinlichen Personen wird sie gern als Humoristin ausgegeben, denn sie ist in der Lage, das RTL-Niveau weiter zu drücken. Zum Beispiel, indem sie sich mit Torten bewerfen läßt. Ein Fotoklick läßt Sie erahnen, warum ihre Karriere eher bei Bündnis 90/Die Grünen als auf der (Fernseh-) Müllhalde gipfeln wird.

   

1998 wollte diese Person nicht mehr Norbert, sondern Michaela sein, weshalb das gesunde Volksempfinden seine Bürgermeisterin aus dem Amt und Quellendorfe jagte. Heute kommt sie gelegentlch in der U-Bahn mir gegenüber zu sitzen. Das wäre halb so peinlich, hätte sie kapiert, was ein Abend- von einem Tagesmakeup unterscheidet (bei ihr ist immer Nacht). Peinlich berühren mich ferner hautenge getigerte Leggings, die jedem die Einsicht abnötigen, daß Frau L. ihrer Geschlechtsumwandlung restloses Glück verdankt. Zudem telefoniert sie lautstark, um alle Fahrgäste an ihrer großen Bedeutsamkeit teilhaben zu lassen. Derzeit serviert sie in einer Nachtbar. Mehr zu ihr gibt's beim Klick aufs Bild.

   

Walter Hallstein, um den es hier nur mittelbar geht, steht für eine Doktrin der westdeutschen Außenpolitik, die den Alleinvertretungsanspruch der BRD für alle Deutschen mit erpresserischem Druck durchsetzte: Die DDR diplomatisch anzuerkennen wurde seitens der BRD als "feindlicher Akt" betrachtet und mit Abbruch der Beziehungen sanktioniert.

Auf diesen Ur-Demokraten, der unter den Nazis Professuren an zwei "judenreinen" Universitäten bekommen hatte, berief sich am 18. Dezember 2001 der Mitgründer der, ähm, linken Berliner Wochenzeitung Jungle World Stefan Ripplinger. Und zwar betreffs meiner Anfrage, warum ich zur Redaktions-Weihnachtsfeier zwar eingeladen, dort aber von allen RedakteurInnen demonstrativ mit Nichtachtung gestraft wurde: "Wie Du vielleicht weißt, bin ich bei der Jungle World nur freier Autor, nicht für die Außenpolitik zuständig. Meine eigene beinhaltet die Hallstein-Doktrin; mit Autoren, die in der jungen Welt einen Offenen Brief veröffentlichen (auch noch mit diesem Adressaten und diesen Inhalts), will ich nichts zu tun zu haben."

Auf Nachfrage erfuhr ich, daß mein Verbrechen darin bestand, drei linke Juden gegen das Totschweigen verteidigt zu haben – in der jungen Welt, nicht etwa in der neofaschistischen Jungen Freiheit. Den Artikel selbst (es war kein Offener Brief) finden Sie beim Klick aufs Hallstein-Foto.