Walter
Hallstein, um den es hier nur mittelbar geht, steht für eine Doktrin
der westdeutschen Außenpolitik, die den Alleinvertretungsanspruch
der BRD für alle Deutschen mit erpresserischem Druck durchsetzte:
Die DDR diplomatisch anzuerkennen wurde seitens der BRD als "feindlicher
Akt" betrachtet und mit Abbruch der Beziehungen sanktioniert.
Auf
diesen Ur-Demokraten, der unter den Nazis Professuren an zwei "judenreinen"
Universitäten bekommen hatte, berief sich am 18. Dezember 2001
der Mitgründer der, ähm, linken Berliner Wochenzeitung Jungle
World Stefan Ripplinger. Und zwar betreffs meiner Anfrage, warum
ich zur Redaktions-Weihnachtsfeier zwar eingeladen, dort aber von allen
RedakteurInnen demonstrativ mit Nichtachtung gestraft wurde: "Wie
Du vielleicht weißt, bin ich bei der Jungle World nur freier
Autor, nicht für die Außenpolitik zuständig. Meine eigene
beinhaltet die Hallstein-Doktrin; mit Autoren, die in der jungen
Welt einen Offenen Brief veröffentlichen (auch noch mit diesem
Adressaten und diesen Inhalts), will ich nichts zu tun zu haben."
Auf
Nachfrage erfuhr ich, daß mein Verbrechen darin bestand, drei
linke Juden gegen das Totschweigen verteidigt zu haben in der
jungen Welt, nicht etwa in der neofaschistischen Jungen Freiheit.
Den Artikel selbst (es war kein Offener Brief) finden Sie beim Klick
aufs Hallstein-Foto.